Gedenken an die Mauertoten

Wachturm der DDR Grenzanlagen, Quelle: Pixabay
Redebeitrag für den Antrag 0999/VIII Schweigeminute zum Gedenken an die Mauertoten vom 23.08.18 von Joachim Nedderhut
Bis zum 12.August 1961 liefen den Kommunisten in der sogenannten DDR die Bürger in Scharen in den anderen, freien Teil der deutschen Heimat, davon. Die Bürger waren nicht mehr gewillt, die Unrechtsherrschaft der SED in der sogenannten DDR mit ihrer Willkür und die nicht sättigenden Parolen vom Sieg des Kommunismus zu ertragen.
Gegen diese Volksabstimmung mit den Füßen ließen die kommunistischen Machthaber um Walter Ulbricht und Erich Honecker eine schier unüberwindbare Mauer in Berlin und der innerdeutschen Grenze errichten, ganz Ostdeutschland wurde zu einem großen Gefängnis für die eigene Bevölkerung.
Ohne Rücksicht wurden von den kommunistischen Machthabern Landschaften, Dörfer und Städte zerschnitten sowie besonders verwerflich die Menschenrechte in brutalster Weise durch die Zerstörung zigtausender Familien und Menschen, mit Füßen getreten.
Grenzsoldaten waren durch Schießbefehl verpflichtet, jeden Versuch der Republikflucht mit Waffengewalt zu unterbinden. Ohne Rücksicht wurden zahllose Menschen, darunter auch Frauen und Kinder, an der Mauer und der innerdeutschen Grenze verletzt, starben im Todesstreifen durch Schüsse in den Rücken, wurden von Selbstschussanlagen oder in Minenfeldern zerrissen oder Verletzte wurden durch die bloße Verweigerung von medizinischen Versorgungsleistungen verblutend liegengelassen bis sie qualvoll starben.
Erst 1989 brach die Herrschaft des SED Regimes und ihrer verhassten und berüchtigten Staatsicherheit wie ein Kartenhaus zusammen.
Wir, das Volk, konnten endlich wieder von „Von Deutschland einig Vaterland“ sprechen!
Aber sehr viele damalige Wölfe aßen Kreide, hatten und haben bis heute keinerlei Schuldgefühle und kein Unrechtsbewusstsein. Seitdem sind nun fast 30 Jahre vergangen, wer erinnert noch an die Mauertoten? Sind sie der Geschichtsvergessenheit zum Opfer gefallen?
Nachdenklich stimmten mich die Worte von Herrn Professor Schröder die er anlässlich der kleinen Feierstunde zum Gedenken an den 17. Juni 1953 sprach. Er berichtete aus Umfragen, das nur noch ca. 1/3 der heutigen Schüler etwas mit diesem Datum anzufangen wissen.
Was also lernen die Schüler heute in dem rot-rot-grünen Bildungsunwesen, doch wohl kaum etwas über die verbrecherischen Auswüchse einer linken Diktatur?
Gelang es etwa den „Wendehälsen“ still und heimlich einen Mantel des Verschweigens und Vertuschens über die Verbrechen der SED und der Staatssicherheit zu decken, um jetzt die freie bürgerliche Gesellschaft in eine erneute linke Diktatur umzuwandeln?
Fast scheint es so!
Aber gerade deshalb sollte es für uns Demokraten eine Pflicht sein, die Mauertoten des SED Regimes nicht zu vergessen und entsprechend zu ehren.
Eine Schweigeminute alljährlichzu Beginn der ersten regulären BVV Sitzung nach der Sommerpause halte ich für angemessen.
Falls es hier und jetzt keinen Widerstand gegen eine stille Ehrung der Maueropfer gibt, könnten wir, die Vertreter der demokratischen Parteien, schon die BVV Sitzung am 30. August mit einer Schweigeminute beginnen.
Ich bitte um Zustimmung für diesen Antrag.
Soweit der Redebeitrag!
Es kam wie es kommen musste als Vertreter der Kartellparteien sprach der Fraktionsvorsitzende der CDU Herr Herrmann auch angesichts meines Antrages zum Volkstrauertag von der Gefahr einer inflationären Entwicklung bei Gedenkveranstaltungen. Die Überweisung in den Kulturausschuss wurde beschlossen. Wahrscheinlich wird dort versucht den Antrag zu verwässern. Es kann ja nicht sein, das die CDU/SPD Vertreter ihren zukünftigen kommunistischen Koalitionspartner an seine Verbrechen erinnern.
Ich finde das Verhalten der SPD/CDU Vertreter einfach nur erbärmlich!