Herber Rückschlag für Laternen-Ladestationen für E-Autos

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Berliner Gaslaterne

Am 25. Januar 2020 berichteten wir von den Anstrengungen der Bezirksstadträtin für Wirtschaft, Straßen und Grünflächen Frau Zivkovic (CDU) zur Umwidmung von rund 500 Parkplätzen wegen eines eingebildeten Bedarfs an Ladestationen für E-Autos in den Plattenbaugebieten (Großsiedlungen) unseres Bezirks. Diese Pläne erlitten nun einen herben Rückschlag beim ersten Aufprall auf den harten Boden bezirklicher Realität.

Die Spezialisten von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) sowie die Techniker der Firma Ubitricity entdeckten in unserem Bezirk, dem Ort der Vielfalt, das Wirken des Ohmschen Gesetzes. Es wirkt so:
R gleich U durch I.
Das bedeutet, die Kabel zu den Lichtmasten sind zu dünn, um fürs Autoladen genügend Strom durchzuleiten. Jeder halbwegs polytechnisch gebildete Oberschulschüler lernte, was passiert, wenn zuviel Strom gezogen wird: Aufgrund des Ohmesche Gesetz erhitzen sich die elektrischen Leiter (Stromkabel). Es besteht Brandgefahr.

Eine weitere Hiobsbotschaft: In Hellersdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf gibt es „noch“ Gaslaternen. In Marzahn auch. Welche Überraschung, sie funktionieren ohne Strom! Man kann sie nicht elektrisch „anzapfen“.
Es ist doch nicht alles so einfach, wie ursprünglich von der ausführenden Firma „Ubitricity“ angenommen!
Die Standortprüfung erwies sich als technisch anspruchsvoller als erwartet“ erklärt Dorothee Winden, stellvertretende Sprecherin der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz. (nachzulesen in der Berliner Woche, dem kostenlosen Anzeigenblatt, Lokalzeitung für die Ortsteile Hellersdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf am 29.01.2020)

Genau diese Befürchtung äußerte unser Bezirksverordneter Bernd Pachal mit einer Nachfrage, als die BezStR`in Frau Zivkovic im Rahmen „Bericht aus dem BA“ ihre Pläne von den Laternenladestationen erstmals der staunenden BVV-Welt mitteilte. Ob das Leitungsnetz ausreiche? Frau Zivkovic antwortete im Brustton der Überzeugung: „Aber ja, Herr Pachal! Das funktioniert, das ist alles ausgerechnet!

Ausgerechnet? Kennen wir von Annalena. Wir kennen auch die vier Hauptfeinde des Sozialismus Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Wir kennen Lenin, der lehrte: „Sowjetmacht plus Elektrifizierung ist Kommunismus“
Die Älteren erinnern sich an diese Sprüche.

Und noch eins! Der Elektrifizierung bzw. der Wiederladung geleerter Autobatterien steht ein weiterer Umstand im Weg: Die Ubitricity-Steckdosen (mitsamt Bezahl- und Abrechnungsmodul) passen nicht in die Lichtmasten hinein. Darum muß irgendetwas improvisiert werden. Vermutlich werden sie außen rangeschraubt.

Um diese Informationen zu erhalten, war es nicht nötig, eine Anfrage an das Bezirksamt zu stellen. Es reichte aus, die „Berliner Woche“ zu lesen.
Bitte lesen Sie die „Berliner Woche“!
Vielen Dank!