Gewerkschaftsfunktionär hetzt gegen die AfD

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Seit einigen Monaten bin ich Mitglied des Bundeswehrverbandes und habe dort bisher in unserer Kameradschaft ein Klima der parteipolitischen Neutralität und Unabhängigkeit wahrgenommen. Politische Diskussionen werden auf der Basis gegenseitiger Achtung unterschiedlicher politischer Ansichten geführt.

Im August-Heft der Verbandszeitschrift „Die Bundeswehr“ wurde nun ein Interview mit Herrn Jörg Radek, dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei, veröffentlicht, das einen anderen Kurs vorgibt.

Herr Radek äußert sich über unsere Partei:
„Wir müssen natürlich zur Kenntnis nehmen, dass AfD-Mandatsträger aus den Reihen der Polizei mittlerweile im Deutschen Bundestag und in den Landtagen angekommen sind. … Wer Mandatsträger der AfD ist, um den muss ich mich nicht weiter kümmern. Das ist eine rechtsextremistische Partei, das ist jedenfalls meine Haltung als Gewerkschafter. Es muss sich derjenige entscheiden: Bleibt er Mitglied der Polizei und tritt aus der AfD aus oder bleibt er in der AfD – aber dann muss er seine Polizeiberuf an den Nagel hängen.“

Herr Radek will also Säuberungen bei der Polizei, um politisch Missliebige aus dem Dienst zu entfernen? Kommt uns das aus der wechselvollen Geschichte unseres Landes nicht bekannt vor?

Heute habe ich mich an die Redaktion der Zeitschrift gewendet:

 

Sehr geehrte Redaktion der Zeitschrift „Die Bundeswehr“!

Im August-Heft haben Sie ein Interview mit Herrn Jörg Radek, dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei, veröffentlicht.  Ich sehe mich veranlasst, dazu meine Meinung zu äußern und ich hoffe, dass Sie diese als Leserbrief veröffentlichen:

Ich war seit 1973 Mitglied verschiedener Gewerkschaften des DGB (TRANSNET/EVG und VERDI) und viele Jahre auch Mitglied von Personalräten. Als Mensch mit einer konservativen politischen Einstellung, der viele Veränderungsprozesse der letzten Jahre kritisch sieht, trat ich 2013 in die AfD ein. Leider musste ich gleichzeitig erleben, dass viele Funktionäre in den DGB-Gewerkschaften ihre Macht dort missbrauchen, um ihre links-grünen parteipolitischen Ziele durchzusetzen. Der aggressive Kampf, den meine Gewerkschaft gegen meine Partei führt, hat mich vor fünf Jahren zum Austritt aus VERDI veranlasst. Gewerkschaften sollten für alle Menschen, unabhängig von ihrer politischen Einstellung im Spektrum der Parteienlandschaft, offenstehen. Leider handeln viele Funktionäre der DGB-Gewerkschaften nicht danach und dadurch bedingt haben die Gewerkschaften in den letzten Jahren hunderttausende Mitglieder verloren.

Die AfD ist keine rechtsextreme Partei, wie Herr Radek behauptet und auch Polizisten, Bundeswehrangehörige, Beamte und Angestellte haben das Recht auf eine konservative politische Einstellung und entsprechende parteipolitische Betätigung! Wer das infrage stellt, steht nicht auf dem Boden der Demokratie!

Mit freundlichen Grüßen

Rolf Keßler

 

Ich bin gespannt, ob mein Leserbrief veröffentlicht wird.