Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

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27. Januar – Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus –

auch in Marzahn-Hellersdorf

76 Jahre ist es her, dass die Rote Armee das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit hat. Das Grauen von damals ist immer noch schwer in Worte zu fassen.

Ich möchte jetzt von Marzahn-Hellersdorf sprechen. Nein, nicht über die Greultaten von damals. Heute möchte ich über einen Helden von damals sprechen. Auch er konnte das Grauen nicht verhindern. Aber er hat das gemacht, was die wenigsten Menschen machen, das eigene Leben für das Leben anderer geben.

Heute Vormittag war ich am S-Bahnhof Raoul-Wallenberg-Str. Nichts ist dort spektakulär. Vielleicht gibt es irgendwo eine Gedenktafel. Ich habe keine gesehen.

Als ich vor 20 Jahren nach Marzahn-Hellersdorf gezogen bin, habe ich mich gefragt: „Wer ist Raoul Wallenberg?“

Ich will sein Leben kurz umreißen.

  • 1912 in Schweden geboren
  • eine unbeschwerte Kindheit in einer gutbürgerlichen christlichen Familie
  • Studium in Europa, den USA, Mexiko und Afrika
  • 1936 Anstellung in einer Bank in Haifa, heute Israel
  • 1939 Ausbruch des 2. Weltkrieges
  • Schweden bleibt neutral
  • ab 1944 als schwedischer Diplomat getarnt in Budapest, Ungarn tätig
  • mit Geldern des US-Verteidigungsministeriums Anmietung von 32 Gebäuden, getarnt als „Die schwedische Bibliothek“ oder „Das schwedische Forschungsinstitut“
  • 100.000 ungarische Juden wurden so vor den Vernichtungslagern gerettet
  • 1945 Vertreibung der Nazis aus Ungarn durch die Rote Armee

„Raoul Wallenberg – als Held gefeiert“, keineswegs!

Im Januar 1945 verschwindet er. Die Sowjets verdächtigen ihn als amerikanischen Spion.

Erst am 22. Dez. 2000 gibt Russland zu, dass Raoul Wallenberg zu Unrecht inhaftiert wurde und in einem sowjetischen Gefängnis starb.

Wenn ich über das Leben und Sterben von Raoul Wallenberg nachdenke, fällt mir das Wort von Jesus ein:

„Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.“ Joh. 15, 13

Den Nazis konnte er viele tausend Leben entreißen. Die Stalinisten haben ihm das seine genommen.

Im Januar 2020 hat die BVV Marzahn-Hellersdorf zu einem stillen Gedenken für die Opfer des Nationalsozialismus eingeladen. Ich bin mit einigen Parteifreunden vom S-Bahnhof Raoul-Wallenberg-Str. in Begleitung der Polizei zum Parkfriedhof Marzahn gelaufen. Wir mussten den schreienden Horden von fanatischen Linken aus dem Weg gehen. Es war beschämend. Ich habe einen Kranz für die Opfer des Nationalsozialismus abgelegt. Dieser Kranz flog im hohen Bogen ins Gestrüpp.

Ich werde mich weiterhin für das Gedenken an die Opfer von Gewaltherrschaft einsetzen, egal wer die Gewaltherrscher waren, ob Nationalsozialisten oder internationale Sozialisten, wie die Stalinisten es waren.

Maria Arlt

BVV-Vorstand Marzahn-Hellersdorf

Fraktionsvorstand der AfD Marzahn-Hellersdorf